Prüfungen in Zeiten von pandemiebedingtem digitalem Semester

Prüfungen zum Abschluss eines jeden Moduls innerhalb des Studiums sind immer spannende und besonders fordernde Zeiten für die Studierenden – „Habe ich genug gelernt?“; „War die Verabredung am Tag vor der Prüfung vielleicht doch nicht so gut?“, „Was passiert, wenn ich die Prüfung nicht bestehe?“ oder „Hauptsache ich bestehe!“. In Zeiten von Corona werden die Fragen vielleicht noch anders lauten – „Hätte ich die Materie besser verstanden, wenn ich in der FH / Uni gewesen wäre?“, „Die digitale Lehre hat Schuld an meiner schlechten Note!“…

Trennen wir uns einmal von den vielen Fragen, welche die Studierenden zu Prüfungszeiten stellen und betrachten, welche Möglichkeiten geschaffen wurden, um in diesen besonderen Zeiten Prüfungen zu absolvieren. Für den weiterbildender Verbundstudiengang Betriebswirtschaft für New Public Management (MBA) für den ich sprechen kann, wurden Modelle konzipiert, um Prüfungen trotz Pandemie erfolgreich abwickeln zu können. Hierzu möchte ich im Folgenden die Hausarbeiten im 4. Semester des Studiums und insbesondere die Prüfung im Modul 14.2 – E-Governmentprozesse und New Public Management – erwähnen.

Entsprechend des Modulhandbuches wäre eine Hausarbeit sowie eine Klausur erforderlich, um das Modul 14.2 abzuschließen. Aufgrund der aktuellen Lage wurde schnell und umsichtig eine Veränderung vorgenommen, welche nunmehr die Hausarbeit mit einer höheren Gewichtung vorsieht. Dies führt dazu, dass die Studierenden zwar einen größeren Aufwand für die Erstellung der Hausarbeiten betreiben müssen, da der Umfang natürlich an die neuen Gegebenheiten angepasst wurde, jedoch ein Abschluss des Moduls unter aktuell unklarer Gesamtlage der Prüfungen möglich wird. Dies führt im Ergebnis dazu, dass die angestrebten Abschlussarbeiten im folgenden Semester begonnen werden dürfen, soweit diese und die weiteren Hausarbeiten des Semesters erfolgreich abgeschlossen werden können.

Im oben genannten Modul wurden mehrere Themen zur Auswahl gestellt, welche in einem zuvor dargestellten Verfahren an die Studenten verteilt wurden. Mein Thema umfasst das E-Governmentgesetz und dessen Impulse. Hierzu habe ich ein Exposé erstellt, welches an einem Besprechungstermin mit der Dozentin und den Kommilitonen vorgestellt wird. Dies natürlich online, da wir uns von der einleitenden Situation dieses Beitrags und den damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen leider noch nicht entfernt haben. Sobald die Besprechung erfolgt ist, wird die Hausarbeit inhaltlich detailliert bearbeitet. Dies bedeutet, dass sehr viele Quellen analysiert und die erforderlichen Auszüge in die Arbeit aufgenommen werden müssen. Da gerade im E-Government immer sehr viel Aktualität steckt, sind die Recherchen hierzu umfangreich und fordernd. Zur Bearbeitung möchte ich aber im Detail gar nicht weiter ausführen, sondern darauf hinweisen, dass auch in diesen schwierigen und unklaren Zeiten durch die Dozenten *innen Lösungen gesucht werden, um die Lehre und einhergehende Prüfungen weiterhin zu ermöglichen.

Nachdem erste Videokonferenzen zur Organisation der Hausarbeiten und als Ersatz für Präsenztermine noch „holprig“ verliefen, da die Systeme auf den „Ansturm“ der digitalen Vorlesungen nicht vorbereitet waren, konnten die vergangenen Konferenzen ohne Problem und mit entsprechenden Video- und Präsentationsansichten gestaltet werden. Die digitale Lehre wird damit zu einer „echten“ Alternative zum Präsenztermin in den Räumen der Hochschulen und kann auch zur Abnahme der Prüfungen – Hausarbeiten – genutzt werden.


Gastbeitrag von Dominik Wolter, Studierender im Jahrgang 2018 des berufsbegleitenden Masterstudiengangs Betriebswirtschaft für New Public Management.