Ein halbes Jahr im Homeoffice!
Wie lange wird das noch so weiter gehen? Man weiß es nicht. Die Corona Pandemie hält die Welt schon seit geraumer Zeit in Atem. Die zweite Welle rollt bereits. Die vom Robert-Koch-Institut gemeldeten Infektionszahlen nehmen von Tag zu Tag zu. In solchen Krisenzeiten ist es sehr beruhigend einen krisensicheren Job zu haben, wie alle studierenden des MBA BFN. Im öffentlichen Dienst wird keiner in Kurzarbeit geschickt und es werden auch keine Kündigungen ausgesprochen. Die oft beworbene Krisensicherheit in Stellenausschreibungen wird Wirklichkeit. Wer hätte das vor kurzem noch gedacht?
Neben dem krisensicheren Arbeitsplatz bietet mir mein Dienstherr zudem seit Beginn der Pandemie an, zu 100% von Zuhause aus zu arbeiten. Das lässt meine Arbeit jedoch auch zu, da ich als Produktmanager in der IT keine Papierakten oder ähnliches bearbeite und auch nicht auf den Postverkehr oder ähnliches angewiesen bin. Es läuft alles digital. Ich bearbeite meistens Tickets und habe alle erforderlichen Informationen und Dokumentationen digital vorliegen, was diese Situation überhaupt ermöglicht.
Aber wie ist es nicht mehr ins Büro zu gehen? Wie funktioniert die Kommunikation mit Kunden, Kollegen oder Vorgesetzten?
Zuerst: Wichtig ist es eine gute Kaffeemaschine zuhause zu haben. 🙂
In meinem Sachgebiet arbeiten alle Mitarbeiter zu 100% von zuhause. Daher würde es auch keinen Sinn machen ins Büro zu fahren, da man sowieso niemanden antreffen würde. Wir organisieren unsere Arbeit seitdem anders. Wir haben uns auf freiwilliger Basis einen Server auf Discord angelegt, auf dem wir uns täglich über Chats, Sprach- oder Gruppenchats austauschen. Besonders praktisch ist dabei auch die Möglichkeit seinen Bildschirm zu teilen und freizugeben um so zusammen Probleme zu bearbeiten. Der Entscheidenden Unterschied zwischen Discord und Tools wie Zoom, Webex, Go to Meeting oder wie sie alle heißen liegt darin, dass es deutlich spontaner ist (ähnlich wie Microsoft Teams). Zudem haben alle die gleichen Rechte und können unabhängig von Terminen oder Organisatoren kommunizieren.
Außerdem treffen wir uns täglich zum Daily in einem GoToMeeting-Raum und besprechen unsere aktuellen Themen. Dadurch ist vielen positiv aufgefallen, dass wir seitdem mehr kommunizieren als vorher. Wichtig ist hierbei jedoch eine gute technische Ausstattung (Kamera, Headset, Pc, Schreibtisch). Diese wird bei uns nicht vom Arbeitgeber gestellt. Es gibt lediglich eine kleine Aufwandsentschädigung für den Einsatz privater Hardware im Homeoffice. Jedoch sind wir uns alle einig, dass unsere private Ausstattung sogar besser ist als die im Büro, was uns die Arbeit dadurch erleichtert!
All dies ist natürlich nur möglich, da wir in unserem Bereich bereits einen hohen Grad an Digitalisierung vorweisen können, wovon anderswo wahrscheinlich nur geträumt werden kann. So berichten Kollegen und Kommilitonen von Chefs die alles genau kontrolliert und die tägliche Arbeit im Homeoffice dokumentiert haben wollen. Und davon, dass es Homeoffice in ihrer Behörde per sé nicht gebe, egal ob wir uns in einer Pandemielage befinden oder nicht. Dabei ist es meine Meinung, dass gerade diese pandemische und schlimme Zeit genutzt werden könnte und sollte um flexibler, spontaner und agiler zu werden. Einige die wie ich bereits seit Monaten von zuhause arbeiten, konnten ihre Chefs davon überzeugen, dass es funktioniert. Und zwar gut. So sollte diese flexiblere und auch sichere Arbeitsweise nicht nur denen in großen und innovativen Behörden vorbehalten sein, sondern auch in kleineren Behörden der Mut dazu gefunden werden solche Schritte zu gehen und auch mal neues auszuprobieren.
Auch wenn ich den persönlichen Kontakt zu meinen Kolleginnen und Kollegen manchmal vermisse, so bin ich froh die Möglichkeit zu haben meine komplette Arbeit von Zuhause zu erledigen. Damit schütze ich mich und andere vor Infektionen und kann in kleinen Schritten zu einer digitaleren Welt beitragen.