Nachhaltiges Lieferkettenmanagement
Im Rahmen unserer Reihe zu wirtschaftlichen Themen werden wir euch heute rund um das Thema der nachhaltigen Lieferketten berichten. Nachhaltigkeit begegnet uns heute in fast allen Bereichen des Alltags. Oftmals machen wir uns auch über unseren eigenen Lebensstil Gedanken, inwiefern dieser nachhaltig geführt wird. Bei einem Großteil der Produkte, die wir täglich konsumieren, fällt aber der größte Teil der Emission schon in der Lieferkette an.
Durch das Inkrafttreten des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes ab dem 01.01.2023 beabsichtigt die Bundesregierung, dass deutsche Unternehmen stärker auf nachhaltige Aspekte in den Lieferketten achten sollen. Dies stellt die Unternehmen vor einige Herausforderungen. Die ohnehin schon vielfältigen Auflagen für die Wirtschaft werden nun um viele Vorschriften ergänzt. Unternehmen müssen nun Ihre gesamten Lieferketten transparent dokumentieren, um gezielt Risiken bei Umweltrechtsverletzungen und Menschrechtsverletzungen aufzudecken. Dem Supply Chain Management kommt so eine immer größere Bedeutung hinzu. Hierunter versteht man die Steuerung und Koordination der Lieferketten. Zur fälschungssicheren Darstellung der Lieferketten können moderne Technologien wie die Blockchain zum Einsatz kommen.[1]
Nachdem eine fälschungssichere Dokumentation der Lieferketten erstellt wurde, kann nun geschaut werden, inwiefern es kritische Aspekte oder Optimierungspotentiale gibt.
Im Rahmen einer Gartner Studie aus dem Jahr 2019 / 2020 wurden ca. 6800 Unternehmen befragt, inwiefern diese auf Nachhaltigkeit in den Lieferketten achten. Hierbei wurde deutlich, dass die Unternehmen durch schnelle Optimierungsmaßnahmen ca. 6,5% der Emissionen wieder einsparen konnten.[2] Im Automobilsektor stellt es die Unternehmen auch vor große Herausforderungen, nachhaltige Lieferketten sicherzustellen, da das Geschäft sehr ressourcenintensiv ist. Hier möchte die Automobilmarke Polestar mit Ihrem 0-Projekt neue Maßstäbe setzen und bis 2030 ein komplett klimaneutrales Serienfahrzeug herstellen.[3]
Insgesamt lässt sich also feststellen, dass durch ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement einige Emissionen eingespart werden können. Ein Nachteil ist jedoch die oftmals aufwendige Dokumentation der Lieferketten. Ein Schritt hin zu einem nachhaltigeren Wirtschaften kann aber mit diesen Auflagen erfolgen.
[1] Vgl. Logistik Heute: Alle Emissionen bereits in der Lieferkette eliminieren, Heft 9, S.20.
[2] Vgl. „Gartner Survey Shows 70% of Supply Chain Leaders Plan to Invest in the Circular Economy“.
[3] Vgl. „Das Polestar 0 Projekt | Polestar DE“, zugegriffen 29. September 2023, (https://www.polestar.com/de/sustainability/climate-neutrality/polestar-0-project/.