90 Tage Studium – Unsere ersten Eindrücke

Drei Monate „Studentenleben“ liegen nun hinter uns. Eine intensive und spannende Zeit. Deswegen möchten wir euch unsere ganz persönlichen Eindrücke und Erkenntnisse nach 90 Tagen an der FH Dortmund näherbringen:

Paul:

Samstag, 03.09.2022, kurz nach 7 Uhr morgens. In diesem Augenblick habe ich mir dann schon die Frage gestellt, welche Lebensentscheidungen mich an diesen Punkt geführt haben. Nach drei Jahren ohne Vorlesungen, Hausarbeiten und Klausuren nun also der berufsbegleitende Master. Eigentlich der perfekte Zeitpunkt. Zum einen stimmen die persönlichen Rahmenbedingungen. Mittlerweile ist eine gewisse berufliche Routine vorhanden, die einen stärkeren Fokus auf das Studium durchaus zulässt. Und große familiäre Verpflichtungen (Frau/Haus/Kind) gibt es auch nicht, wer weiß, wie das in ein paar Jahren aussieht. Zum anderen hat man zwei Mitstreiter an seiner Seite. Alleine hätte ich mich deutlich schwerer getan, berufsbegleitend zu studieren.

Die ersten beiden Monate des Studiums hatten dabei für mich einen Fokus, den ich zu Beginn gar nicht in dieser Intensität auf dem Schirm hatte: Organisation und Absprache.

Abstimmungen zu Hausarbeiten, Gliederungsbesprechungen, aber auch die Übergabe des Blogs. Alles musste neben der normalen Arbeit organisiert, terminiert und vorbereitet werden. Und anders als im Bachelor sieht man seine Kommilitonen nicht mehrmals die Woche, sondern zwei Mal im Monat. Der Faktor Zeit, das merkt man relativ schnell, ist wohl eine der größten Herausforderungen berufsbegleitender Studiengänge. Eine Herausforderung, an der man jedoch wachsen kann.

Die Vorlesungen selbst bauen häufig auf dem vorhandenen Wissen aus dem Bachelor auf und intensivieren viele Themenbereich. Dabei wird bereits jetzt eine große Bandbreite an verschiedensten Themen behandelt. Insbesondere das Planspiel ziemlich am Anfang des Semesters hat mir gefallen, da so früh ein interessanter und zugleich zugänglicher Einblick in die neuen Thematiken geliefert wurde.

Was bleibt also nach rund drei Monaten Studium: Die Erkenntnis, dass uns noch zwei intensive Jahre bevorstehen. Mit den erwartbaren, aber auch völlig neuen Herausforderungen. Und so fühlt sich der Wecker am Samstagmorgen gar nicht mehr so schlimm an. Also zumindest bis zur nächsten Vorlesung…

Kai:

Leider konnte ich am Einführungstag nicht Teilnehmen und musste mich dann überraschen lassen, was am ersten Tag auf mich zukommt. Glücklicherweise kannte ich zwei Personen aus dem Kurs und wusste, sie haben Materialien für mich. In meiner Vorstellung habe ich vielleicht an ein oder zwei Skripte gedacht oder noch irgendwelche Briefe. Etwas erstaunt war ich dann, als mein Kollege mir eine dicke Stofftasche übergab, die gefühlt an die 10 kg wog. Dort drin waren Lerneinheiten, ausgedruckt in Papierform. Erst einmal hingenommen, bin ich meinen Kommilitonen zum Raum gefolgt und wir hatten die erste Vorlesung. Nach den ersten Wochen und den ersten 3 oder 4 Vorlesungen, kam doch immer wieder das Thema Ökologie und Nachhaltigkeit auf. Ich habe mich an dieser Stelle doch sehr gewundert über den enormen Papierverbrauch am Anfang des Semesters und mir die Frage gestellt, wieso diese Lerneinheiten nicht online angeboten werden. Zufällig habe ich dann erfahren, dass die Lerneinheiten tatsächlich über Ilias abrufbar sind. Wieso also werden diese ausgedruckt? Könnte man nicht den Studierenden mitteilen, dass diese dort zu finden sind und man kann selber entscheiden, ob man digital arbeiten möchte oder nicht?

Nach den ersten zwei Monaten stand auch schon die erste Abgabe einer Gruppenhausarbeit an und ich muss sagen, ich habe die Arbeit daran unterschätzt. Sich in einer Gruppe zusammenzufinden, in der man sich kaum sieht und sich so gut wie gar nicht kennt, macht das Aufteilen der Tätigkeiten und das aufeinander Abstimmen deutlich schwieriger. Machbar ist es aber natürlich schon. Insgesamt merkt man jedoch schnell, dass die Dozenten bemüht sind die Vorlesung und den Inhalt gut zu vermitteln. Trotzdem werde ich den Fehler, eine Aufgabe zu unterschätzen, nicht noch einmal machen und frühzeitig anfangen mich auf die Prüfungen vorzubereiten.

Celina:

Auch ich möchte Euch von meinen ersten Monaten des Studiums erzählen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, im April dieses Jahres in der Informationsveranstaltung zu sitzen, mit dem Gedanken: „Ich höre mir das hier einfach mal an und dann mal schauen…“  – doch plötzlich ging alles ganz schnell. Kaum hatte ich die die Bewerbung abgeschickt, saß ich Anfang September auch schon in der ersten Einführungsveranstaltung – hier wusste ich bereits den Großteil des Erzählten, da ich bereits an der Info-Veranstaltung teilgenommen hatte.

So weit so gut. Am Ende der Veranstaltung kam dann der erste Schock, als die riesige Tasche mit Lerneinheiten verteilt wurde – mein erster Gedanke: „Uff, wie soll ich das alles (neben der Arbeit) schaffen?“. Parallel zum Studium begann für mich gerade die Einarbeitung in eine neue Stelle in einem anderen Amt und die wöchentliche Teilnahme am Ausbilder-Lehrgang mit Prüfung – daneben dann das Studium, die Gewerkschaftsarbeit und meine Freizeit.

Doch als ich dann am folgenden Tag in der ersten Vorlesung saß, welche auch noch VWL und BWL behandelte, war alles halb so schlimm: beides eigentlich Fächer, die mir weniger lagen, welche mir aufgrund meines Vorwissens im Bachelor of Laws und des guten Dozenten jedoch gar nicht mehr so schlimm erschienen. Beim Planspiel hingegen war ich etwas überfordert – die Zusammenarbeit in einer Gruppe von Kommilitonen, die ich zu diesem Zeitpunkt erst 2–3-mal gesehen hatte, verlief zwar besser als gedacht, ich hatte jedoch die Vorbereitung auf das Fach in Eigenregie unterschätzt. Seine Rolle in immer wieder neu in den (von den Dozenten gewürfelten) Gruppen, mit zugewiesenen Themen, zu finden war auch für mich eine neue Herausforderung – Corona sei Dank hatten jedoch alle Beteiligten genug Erfahrungen mit Zoom, Teams, Ilias oder Google Drive, sodass die Kommunikation auch beispielsweise bei den Gruppenhausarbeiten so gut funktionierte, egal wie weit die Anreise meiner Mitstreiter/innen.

Und nachdem dann im November die erste gute Note mit der ersten Gruppenhausarbeit bekannt gegeben wurde, war auf einmal alles halb so schlimm…


Wir hoffen, unsere gesammelten ersten Eindrücke vom Studium an der FH Dortmund haben euch gefallen.

Ihr interessiert euch für das Masterstudium oder habt weitere Fragen: Dann schaut doch einfach bei unserem Instagram Profil vorbei und schreibt uns eine Nachricht. Wir würden uns freuen.

Gut Glück, eure Dorstener